TDM 850 (3VD) - Ausbau des Zylinderkopfes

Jetzt kann der Ventildeckel und im Anschluss die Kettenführung abgenommen werden. Der Kettenspanner an der rechten hinteren Seite des Zylinders abschrauben. In diesem Fall habe ich nur die Verschlussschraube entfernt und den Spanner herausgezogen.

Im Nachhinein muss noch die Zuführung des Kühlwassers ausgebaut werden. Vorsichtig bei Rausziehen. Sowohl die Schraube als auch der Dichtring neigen dazu in den Motor (Kettenschacht) zu fallen.

Den Motor anhand der Markierungen auf OT drehen. Einfachste Möglichkeit: 3. Gang einlegen und dann das Hinterrad in Laufrichtung langsam drehen, bis die Nockenwellenmarkierungen stimmen.

Wie in dem Bild zu sehen ist, habe ich die Ritzel der Nockenwellen sowie die Kette markiert. Gleichzeitig auch die Auslasswelle. Ist normal bei der TDM überflüssig aber ... die Macht der Gewohnheit!

Warum überflüssig? Zur Erinnerung, pro Zylinder gibt es 3 Einlassventile und 2 Auslassventile! Daher hat die Auslassnockenwelle 4, die Einlassnockenwelle 6 Zapfen. Also nicht verwechselbar.

Bei anderen Motorrädern kann man jedoch schnell mal die Auslass- mit der Einlassnockenwelle vertauschen.

Außerdem sieht man hier schon den Draht, über den die Kette gehalten wird, damit sie nicht in den Motor fällt!

Der Krümmer war dann eine regelrechte Geburt, die sich über 3 Tage hinzog! Es hat wirklich 3 Tage gedauert, bis ich den Krümmer losbekommen habe. Die Schrauben waren nicht das Problem sondern einfach, dass der Krümmer und der Auspuff das allererste Mal nach 24 Jahren abgebaut wurden. Auspuff war innerhalb kürzester Zeit gelöst und abgebaut, aber die Schellen von den Schrauben zu lösen, dabei ist jede Menge Rostlöser sowie eine Heißluftpistole zum Einsatz gekommen.

... und dann nach 3 Tagen war es dann soweit!!

Zumindest war es nicht notwendig den Krümmer abzuflexen und einen neuen zu kaufen ... obwohl ich zwischenzeitlich darüber nachgedacht habe! Aber wie sagt man so schön: der Klügere gibt nach!

Um den Zylinderkopf abzubauen ist es auf jeden Fall notwendig, die Motorhalterungern abzubauen. Der Kopf ist an den Halterungen eingephast und kann daher nicht ohne Weiteres ausgebaut werden.

Die Zylinderkopfdichtung erweist sich als intakt, wie vermutet. Es gibt keine Risse oder Brücken von den Kanälen zum Zylinder. Genauso wenig gibt es Verbindungen zwischen den Kanälen. Die niedrige Kompression von 6 Bar wird also - wie vermutet - an den Ventilen liegen.

Die Kolben habe ich dann schon mal ein wenig vom Russ befreit. Die Steuerkette ist über den Draht gut gesichert und die vordere Steuerkettenführung ist auch ausgebaut worden, damit sie nicht beschädigt wird.

Damit kann also die Überholung des Zylinderkopfes beginnen.