TDM 850 (3VD) - Zylinderkopf

Einschleifen der Ventile

Yamaha Teile sollten nicht in Deutschland bestellt/gekauft werden!

Vor dem Einschleifen jedoch noch ein kleiner Exkurs. Neue Ventile liegen aufgrund der Apothekerpreise von Yamaha in Deutschland bei 50 - 60 Euro pro Stück. Daher habe ich die Ventile direkt in den USA bestellt bei einem Preis von 18 - 20 $ pro Ventil. Trotz Versand, Zoll (Trump lässt grüßen) und Einfuhrsteuer lag ich für alle Ventile immer noch bei weniger als der Hälfte des Preises.


Wichtig bei der Bestellung der Ventile: Die Einlassventile sind unterschiedlich! Das mittlere Ventil ist kürzer als die beiden äußeren Einlassventile. Daher gibt es auch unterschiedliche Artikelnummern!

Wenn man nicht darauf achtet und die Einlassventile falsch einbaut, dann gibt es nach dem ersten Start des Motors: Eine BANANE!

Dann wird nämlich das mittlere Ventil genau so aussehen:

Keine Angst, ist mir nicht passiert, aber ich hatte noch einen anderen Zylinderkopf (von einer Suzuki GSXR 1100), bei dem der Kolben sich mit dem Ventil etwas "zu stark angefreundet" hatte.



Dann also mal das Schleifset ausgepackt und man sieht, auch hier ist wieder die gute alte Handarbeit gefragt. Die einfachsten Mittel sind häufig die effektivsten! Es gibt eine Grobpaste (zum Vorschleifen) und eine Feinpaste (zum Nachschleifen).

Wie oben schon erwähnt, gibt es zwei unterschiedliche Sorten von Einlassventilen. Die mittleren Ventile sind etwas kürzer (ca. 2 mm). Man kann die mittleren Ventile gut an dem einen "Knubbel" hinter der 3LD erkenn. Die äußeren (längeren) Ventile haben 2 Knubbel (siehe weiter unten).

Hier wie erwähnt die Kennzeichnung der äußeren Einlassventile mit 2 Markierungen

Dann also los. Jedes Ventil schön auf dem Saugnapf festgemacht, den Ventilsitz mit Schleifpaste eingeschmiert und dann wird der Holzstab in den Händen gedreht, als wolle man ein Feuer machen.

Das Schleifen kann man sowohl sehr gut hören als auch fühlen. In regelmäßigen Abständen mal kurz das Ventil etwas anheben und wieder absetzen sowie ab und zu mal die Schleifpaste wieder auf den Ventilsitz bringen.


Dann klappt das auch!

So sahen die Ventilsitze vor dem Einschleifen aus:

So sehen die Ventilsitze nach dem Einschleifen aus! Auch jetzt sieht man gut, dass es vollkommen ausreichend war, die Ventilsitze lediglich neu einzuschleifen. Fräsen ist hier nicht notwendig.

Alle 10 Ventilsitze (4 Auslass- und 6 Einlassventile) eingeschliffen:

Auch hier wieder die Empfehlung, die Ventile zu kennzeichnen. Sie werden immer nochmal wieder rausgenommen, um die Ventilschaftdichtungen usw. einzubauen. Auf diese Weise kommen immer die Ventile in die Sitze, in die sie eingeschliffen wurden.